Vier Festnahmen

Asyl-Aktivisten blockierten A4 Richtung Flughafen

Wien
30.03.2021 12:15

Um die Abschiebung von Dutzenden Menschen aus Afghanistan zu verhindern, blockierten am Dienstagvormittag Aktivisten die Zufahrtsstraßen zum Flughafen Wien-Schwechat. Auf der A4 bildete sich rasch ein massiver Stau, kurz vor 11 Uhr konnten die Fahrbahnen wieder freigegeben werden. Vier Demonstranten wurden festgenommen, mehrere Teilnehmer angezeigt.

Wie die frühere Wiener Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne) auf Twitter berichtet, stehe am Dienstag die Abschiebung von etwa 45 Afghanen, die in mehreren EU-Staaten gelebt hatten, an. 15 dieser erwachsenen Personen werden laut „Krone“-Infos von Österreich abgeschoben. Zwölf dieser Männer sollen wegen unterschiedlicher Delikte - darunter Körperverletzung, schwerer Raub und sexuelle Belästigung - strafrechtlich verurteilt worden sein.

Um die Abschiebung zu verhindern, blockierten ab den frühen Morgenstunden rund 50 Aktivisten die A4 sowie die B9 Richtung Flughafen.

Von Autobahnbrücke abgeseilt
Mehrere Aktivisten hatten sich von der Autobahnbrücke abgeseilt, andere hatten Sitzblockaden errichtet. Auf Plakaten war „Abschiebung ist Mord“ zu lesen. Die Polizei war vor Ort und versuchte so rasch wie möglich, die Blockaden aufzulösen. Auch die Feuerwehr war zur Verstärkung angerückt. Weiters stand ein Hubschrauber des Innenministeriums im Einsatz, auch die Cobra wurde verständigt.

„Personen auf der Fahrbahn“
Die Blockade hatte eine Totalsperre der A4 zwischen dem Knoten Schwechat und dem Flughafen zur Folge. Rasch bildete sich ein etwa sieben Kilometer langer Stau. „Acht Personen befinden sich auf der Fahrbahn, bitte fahren Sie vorsichtig“, vermeldete die Asfinag. Der ÖAMTC empfahl, großräumig auszuweichen. Kurz vor 11 Uhr gab die Polizei bekannt, dass die Blockade auf der A4 geräumt sei: „Der Verkehr auf der Ostautobahn fließt wieder.“

Die B9 blieb unter anderem aufgrund von Sitzblockaden der Aktivisten bis am Nachmittag gesperrt. Während die Demonstration nahe dem Flughafen von der Polizei aufgelöst wurde, weigerten sich Demonstranten nahe dem Steinriegelweg laut Exekutive, die Blockade zu beenden. „Sie werden einzeln von der Fahrbahn weggetragen“, sagte Polizeisprecher Johann Baumschlager.

Polizist bei Verfolgung verletzt
Bei den Aktivisten wurden Identitätsfeststellungen durchgeführt. Die Demonstranten werden wegen Nichteinhaltung des Abstandes nach dem Covid-Maßnahmengesetz sowie nach dem Versammlungsgesetz und der Straßenverkehrsordnung angezeigt, sagte der Sprecher. Ein Polizist verletzte sich, als er einen Aktivisten verfolgte, und wurde ins Krankenhaus gebracht.

Aufgeben wollen die Aktivisten aber wohl noch nicht: Für 16 Uhr wurde eine Demonstration am Oskar-Morgenstern-Platz im Wiener Bezirk Alsergrund angekündigt.

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