Long-Covid-Ambulanz

Wiener AKH macht Corona-Spezialstation dicht

Wien
08.07.2021 07:05

„Krone“-Leser Leo N. ist erschöpft, kann schwer atmen, die Muskeln schmerzen. Mit Zuweisung seines Arztes wollte sich der Wiener in der Long-Covid-Ambulanz am AKH behandeln lassen. Abgewiesen! Er soll wieder zum Hausarzt zurück. Die an der Herzabteilung angesiedelte Spezialabteilung gibt es nicht mehr. Wo Betroffene sich nun hinwenden können.

Die „Krone“ berichtete vor Monaten über jene von Professorin Mariann Gyöngyösi geleitete Ambulanz. Hier wurde geforscht und neue Behandlungsmethoden gesucht. Vor allem: Die Abteilung war Anlaufpunkt für viele Menschen, die noch Monate nach ihrer Virusinfektion unter Abgeschlagenheit, Kurzatmigkeit, Schlafmangel etc. leiden.

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Jeder, der eine Zuweisung hat, kann kommen.

Sprecher des Wiener AKH

Termine gingen weg wie warme Semmeln. Warum wurde die Abteilung aufgelöst? Darüber sagt das AKH nichts. Aber: Als Ersatz gebe es jetzt eine Art allgemeine Long-Covid-Ambulanz, die von drei Fachrichtungen gemeinsam betreut wird (Lunge, Innere Medizin, Herz). Anmeldungen und Wartezeiten sind kein Thema. „Jeder, der eine Zuweisung hat, kann kommen“, erklärt ein Sprecher des Allgemeinen Krankenhauses.

Was gibt es noch für Betroffene? Die Spitäler der Gemeinde Wien. „Wir haben verschiedene Anlaufstellen für die Nachbetreuung von Covid-Patienten“, heißt es im Gesundheitsverbund.

Zuteilung nach Beschwerdebild
Die Zuteilung erfolgt nach Beschwerdebild. Die Klinik Penzing verfügt über eine Nachsorgestation für Corona-Intensivpatienten mit Atemwegserkrankungen. Überhaupt macht die Lunge häufig Probleme. Hier sind die Spitäler Ottakring, Hietzing, Floridsdorf und Penzing erste Wahl. Voraussetzung: die Überweisung vom Haus- oder Facharzt.

Muskelaufbau, Atemtraining, Traumabewältigung - die Therme Wien Med hilft seit einem Jahr Covid-Erkrankten zur alten Form zurück. Der medizinische Leiter, Dr. Ralf Harun Zwick, gibt Hoffnung: „Der Körper hat eine hohe Selbstheilungsrate.“

Die allermeisten Patienten hätten nach einigen Wochen ihr Leben ohne Leiden zurück. Der hartnäckigste Fall? „Acht bis neun Monate.“ Dass die Infektionsplagen chronisch werden, also für immer bleiben, „habe ich noch nicht erlebt“, erklärt Zwick. Und der Experte hat schon viele Patienten behandelt.

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